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14. August 2024

Eröffnung Fidi-Boon-Wech: 100 Menschen nehmen neuen Radweg in Betrieb

Über 100 Radfahrerinnen und Radfahrer haben den neuen Fidi-Boon-Wech im Rahmen einer Sternfahrt aus Brockel und Rotenburg offiziell eingeweiht.

Die Freiwillige Feuerwehr bot Verpflegung mit Würstchen und Getränken an, während die Gäste auf Bierbänken Platz genommen hatten und die Band "Funny Blech" das Lied „Ja, mir san mit’m Radl da“ spielte. Die Feier fand an der B71 in Hemsbünde statt, und Bothels Samtgemeindebürgermeister Dirk Eberle betonte: „Dass so viele Leute hier sind, zeigt, dass wir etwas richtig gemacht haben.“ Trotz des Regens äußerte er sich sehr zufrieden mit der Veranstaltung.

Der Bau des Radwegs, der anfangs umstritten war, dauerte sieben Jahre. Dies erklärte Bothels Samtgemeindebürgermeister Eberle mit den notwendigen Genehmigungen und Ausschreibungen. Der Weg sollte so umweltverträglich wie möglich gestaltet werden. „Am Ende haben wir es geschafft, und das zählt“, so Eberle, der dafür Lob von Brockels Bürgermeister Rolf Lüdemann erhielt: „Dirk Eberle hat für die vielen Anträge etliche Wege gemacht.“

Die Idee für einen Radweg auf der Strecke, auf der vor rund 50 Jahren noch Züge fuhren, gibt es bereits seit den 1990er Jahren, aber damals fehlte das Geld. Nun übernahm der Bund 75 Prozent der Kosten für das Millionenprojekt. Hemsbündes Bürgermeister Ludger Brinker hob hervor, dass die Zusammenarbeit der Kommunen vor Ort eine Voraussetzung für die Förderung in Höhe von 1,8 Millionen Euro war. „Wir haben es durchgezogen.“

Rotenburgs Bürgermeister Torsten Oestmann betonte den Mehrwert des Radwegs für seine Stadt, auch weil Fördermittel für die neue Ronolulu-Brücke verwendet werden konnten. Dies sei auch ein Grund gewesen, dem Projekt zuzustimmen, erinnerte Tilman Purrucker, Vorsitzender der CDU-Stadtratsfraktion.

Stefan Fuchs von den Grünen merkte an, dass es in seiner Partei unterschiedliche Meinungen zum Fidi-Boon-Wech gab und weiterhin gibt, da der Eingriff in die Natur samt Versiegelung immer eine Abwägung erfordere. Dennoch überwiege der Nutzen, da der Radweg Menschen dazu animieren könne, das Auto stehen zu lassen. Der Fidi-Boon-Wech könne in dieser Hinsicht ein Vorbild für andere Strecken sein, die ähnliches Potenzial für eine Radroute haben. In den 1980er Jahren war für die ehemalige Eisenbahnstrecke noch eine Umgehungsstraße geplant.

Eberle ist überzeugt, dass durch den zweieinhalb Meter breiten Asphaltstreifen auf dem alten Gleisbett nur wenig Natur zerstört wurde und dass es in zehn Jahren selbstverständlich sein wird, zumindest bei gutem Wetter die Strecke zwischen Brockel und Rotenburg mit dem Fahrrad zurückzulegen. Der Ort der Eröffnungsfeier wird künftig auch einen Mitfahrerparkplatz sowie abschließbare Fahrradboxen bieten.

Zunächst werden wohl überwiegend Freizeitfahrer die Route nutzen, viele haben dies bereits vor der offiziellen Freigabe des Wegs getan, wie Oestmann schmunzelnd anmerkte. Die Rotenburgerin Ingrid Hollander war bei der Sternfahrt zur Eröffnung dabei. „Hier abseits der Straßen ist es ruhig und die Luft gut“, sagte Hollander, die sich darüber freut, nun mit dem Rad bis nach Wittorf fahren zu können. Sie zeigte sich begeistert vom Fidi-Boon-Wech, der an Wald, Wasser und Wiesen vorbeiführt.

Allerdings sollte man den Blick nicht zu weit schweifen lassen, da es links und rechts des ebenen Asphalts auf der ehemaligen Bahntrasse über Schotter und Steine bergab geht. Richtung Westen führt der Weg fast geradeaus über den Sandhasenweg nach Rotenburg. Erst die Harburger Straße, eine Bundesstraße, stoppt den Radverkehr. Dies sei ein kritischer Punkt, der nicht zu ändern sei, so Oestmann, daher sei ein Umweg über die Ampel vor Famila notwendig.

Der letzte Bauabschnitt des Fidi-Boon-Wechs von der Feuerwehr bis zum Ronolulu soll bald in Angriff genommen werden, am liebsten noch in diesem Jahr, sagte Oestmann. Dann wird auch auf diesem Teil das bereits freigeräumte Gleisbett zum Radweg ausgebaut, der über die alte Zugstrecke bis zum Ronolulu und den Schwimmbad-Parkplatz führt.

Dieser soll ebenfalls umgestaltet werden, um Radfahrern eine möglichst sichere Querung zu ermöglichen. Für den Endspurt Richtung Bahnhof ist außerdem ein hochwassersicherer Radweg durch die Nödenwiesen geplant, der möglichst noch 2024 umgesetzt werden soll.

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